zur eM Institut Startseite ...nix• eM Institut nix• TopoNavi nix• Impressum nix• Datenschutz nix• Suche
nix
 → schliessen 

nix
φφ
zur eM Institut Startseite ...

Institut für elegante Mathematik ... gruppe eM

eM Service für Tagungsteilnehmer

si
zum DVGW ... zum Engler-Bunte-Institut ...

Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe (TH):
Gaskursus 2006,
16. März 2006, Karlsruhe

Kaffeesatz oder logikur per prognosis ?

»Entry-Exit Management Systeme«
Energiedatenmanagement, Transparenzanforderungen, Prognose
Rolf D. Brandt
BEB, Hannover
rolf.brandt@beb.de



abstract:

EDM und EAI Neue gesetzliche Anforderungen und geänderte Rollenverteilungen erfordern Anpassungen an Organisationen, Arbeitsabläufen und Systemen, dort wiederum bis hin zur Neuimplementierung von IT-Lösungen. Eine der wesentlichen Veränderungen in diesem Zusammenhang ist die Einführung so genannter "Entry-Exit-Modelle", die letztendlich auf eine "Dehydraulisierung" und "Detopologiesierung" der Netze, zumindest was die Kundensicht angeht, hinauslaufen. Betroffen sind hierdurch insbesondere die zentralen Herzstücke im "über alle beteiligten Unternehmen" Prozess: die "Datenarsenale", in neudeutsch "Energie Daten Management Systeme" (Abb. 1) aber auch insbesondere die externe Kommunikation, d.h. Standards für EDM-Datenaustausch (Energie-datenaustausch als Zeitreihen mindestens im Stundenraster) ja sogar Messdaten-/ Prozessdatenaustausch im Minutenraster.

Die Daten zu erfassen und zu speichern bzw. auch für gesetzlich geforderte Zeiträume zu archivieren ist "Das Eine". Das durch diese Zeitreihen für unterschiedliche Anforderungen und Fragestellungen hindurch zu navigieren ist "Das Andere". Ohne die Zusammenhänge, d.h. Beziehungen zwischen beispielsweise Stationen, Kunden und Verträgen, darzustellen, ist die Beherrschung dieser Datenmassen kaum mehr zu bewältigen. Ähnlich wie in den Prozessleitsystemen bietet sich eine "topologische Visualisierung" an, die in den meisten "vertragsnahen" Systemen bisher noch nicht existiert. Es werden konkrete Beispiele aus dem EDM-Umfeld gezeigt.

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV), europäische Vorgaben sowie die Bundesnetzagentur (BNetzA), Eichbehörden und Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) konkretisieren neue und bereits seit längerem bestehende Anforderungen. Neu hinzugekommen sind insbesondere diverse Veröffentlichungspflichten für die Energienetzbetreiber, die so genannten Transparenzanforderungen. Als Informations- und Datentransportmedium ist das Internet auserkoren, womit sich eine starke Verbreitung und Nutzung der zugrunde liegenden Technologien ergibt. Energiedatenportale und Onlinebuchungssysteme sind die resultierenden Lösungen.

Ohne die oben geschilderten Lösungen funktionieren die "neuen Spielregeln" nicht, das kann kein Energiebedarfs-Prognosesystem allein. Die momentan erreichbare (bzw. je überhaupt) Prognosegüte wiederum löst auch nicht alle Probleme, soll heißen, die nachweisbar auftretenden maximalen Fehler überschreiten "Pönalegrenzwerte" der Transportportfolien. Die durchschnittliche Fehlerrate eines Prognosesystems ist in diesem Zusammenhang eine eigentlich nichtsbedeutende Information, entscheidend sind die Höhe der maximalen Fehler und deren Häufigkeit.

Abb. 2: klassische Prognoseverfahren Unter dem Begriff Prognose wird in diesem Vortrag die Vorhersage des Gasbedarfes für einen in der Zukunft liegenden Zeitraum verstanden. Den gängigen Prognoseverfahren liegen in der Regel Modelle zugrunde, die die zu prognostizierenden Bedarfswerte in Beziehung zu den im Modell festgelegten Eingangsgrößen setzen wie beispielsweise zu Wetterdaten und -vorhersagen oder Kenntnisse über das erwartete Verbrauchsverhalten bestimmter Kunden.

Grundsätzlich gilt, dass die Vorhersagegenauigkeit dieser Eingangsgrößen die Genauigkeit der Prognose in erheblichem Maße beeinflusst, d.h. je besser die zur Verfügung stehenden Vorhersagen der Eingangsgrößen (z.B. die Wettervorhersage), desto geringer ist der Prognosefehler. In räumlich ausgedehnten Versorgungsgebieten führt eine Aufteilung dieses Gebietes in einzelne, separat (mit eigenen Eingangsgrößen) prognostizierte Regionen im allgemeinen zu einer verbesserten Prognose des Gesamtbedarfes. Die Prognosemodelle und Ergebnisse der Veröffentlichung „Vorhersage des Gasbedarfes (Gasbedarfsprognose), DVGW, Bonn, 2001” [1] werden vorgestellt.

Neben den klassischen Prognoseverfahren (Abb. 2) wie Trendverfahren, Vergleichsverfahren, Hochrechnungsverfahren, Regressionsverfahren, werden auch künstliche (mehrstufige) Neuronale Netze, simulierter Verbrauch und weitere in der Energiewirtschaft tatsächlich verwendete Modelle kurz erläutert. Hierzu zählen z.B. Verfahren der Zeitreihenanalyse ("Box-Jenkins-Verfahren", "ARMA-Prozess" = Auto Regressive Moving Average): im wesentlichen Kombination(-en) traditioneller Verfahren der Zeitreihenanalyse, Abb. 3: Prätopologien Grundlast-, Regressions- und Trendanteile mit ständiger Anpassung der Modellparameter. Weiterhin die Extrapolation: Aussagen außerhalb der vorliegenden Erfahrungswerte, z.B. Abschätzung des Energiebedarfs bei -25°C, Langfristprognosen (z.B. Energiebedarf der nächsten 10 Jahre) und Ausbauplanungen (z.B. Bedarf bei Extremtemperaturen - Supply, Pipeline, UGS, ...). Wenig verwendet werden so genannte Expertensysteme, adaptive Systeme, wissensbasierte Systeme, schon öfter Mustererkennung, bin packing Algorithmen und Prätopologien (Abb. 3: Prätopologien / mehrstufige Hüllenoperatoren): Teilinformationen / stückweise eintreffende Informationen sind verwendbar - Außentemperatur, Globalstrahlung, Wind, aktueller Zustand, Tagestyp, Saison etc. - somit ist schrittweise immer genauere Prognose möglich und der Einfluss jedes Einzelparameters leicht verifizierbar. Auch Konstruktionen / Modellierung über "gefühlter Temperatur" sind untersucht worden.

Wichtig ist je eine ständige Kalibrierung (Rückkopplungen der Istwerte). Auf "Eingangsfilter" sowie "Anpassungsfilter", Automatisierungsmöglichkeiten, Anpassungs-Algorithmen und das Schlagwort "Lastprofile" wird abschließend kurz eingegangen.


Lit.:
ad Topologie ..., Foto rdb, 2005 [1] Vorhersage des Gasbedarfes (Gasbedarfsprognose): H. Bauer, R.D. Brandt, J. Jäschke, V. Müller, M. Paulus; DVGW-Arbeitsblatt (Deutscher Verein für das Gas- und Wasserfach), Bonn, 2001.
→ (http://www.dvgw.de/fileadmin/dvgw/gas/netze/gasbedarf.pdf)

[2] Energiebedarfsprognose und Energiedatenmanagement: R.D. Brandt; gwf-Gas/Erdgas 2/2005, 146. Jahrgang 2005, ISSN 0016-4909, Oldenbourg Industrieverlag, München, p. 89-93.
→ (abstract, agenda, ...)

[3] Gas Management Systeme und sich wandelnde Märkte: R.D. Brandt, W. Schoder; ERDÖL ERDGAS KOHLE, 115. Jahrgang, Heft 10, 1999, p. 463-470.
→ (pdf-Version)

[4] Gas Management Systems for Changing Gas Markets: R.D. Brandt, W. Schoder; OIL GAS European Magazine, Vol. 25, 3/1999 (September), p. 17-23.
→ (pdf-version)


agenda:

Vortrag und Agenda: Entry-Exit Management Systeme
  • Datenflüsse, Entry-Exit Management Systeme
  • Vertrags- und EnergieDatenManagement
  • Gas bewegen: SCADA & ConCADA, Transparenzanforderungen, EnWG, Regulierungsmanagement, Internetportale, Energiedatenportale
  • Was geht? Prognosemodelle, Güte, Anwendbarkeit
  • Ewig Plausis und Rekalibrieren
  • Bündeln: Fazit
  • Interessenkonflikte ?
si
→ komplettes Tagungs-Programm
→ weitere Originalinfo
→ pdf-Vortrag und agenda: »Entry-Exit Management Systeme«
si
nix
nix© eM Institut
nix
nix
eM Institut   |   TopoNavi   |   Impressum   |   Datenschutz   |   Suche